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„Ukraine – Leben im Krieg“: Kriegs- und Krisenfotograf Till Mayer mit Vortrag in Litzendorf am 26. April

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Der Bamberger (Foto-)Journalist berichtet seit vielen Jahren über den Krieg in der Ukraine. Seit der Eskalation im Februar 2022 hat er zehn Reisen in das Kriegsgebiet unternommen. Foto: Oles Kromplias

„Ukraine – Leben im Krieg“ lautet der Titel des Vortrag des Bamberger Foto-Journalisten Till Mayer beim SPD-Ortsverein Ellertal am 26. April, 19.30 Uhr, in der Litzendorfer Bücherei (Am Wehr 6). Seit  sechs Jahren dokumentiert der Bamberger den Krieg im Osten der Ukraine mit seiner Kamera und Text-Reportagen. „Aus dem einst vergessenen Krieg ist nun durch die großangelegte russische Invasion endgültig eine Gefahr für die Sicherheit ganz Europas geworden“, so sein bitteres und warnendes Fazit. Der Eintritt ist frei.

Seine eindringlichen Bilder und Texte erzählen von Soldatinnen und Soldaten an der Donbas-Front im Herbst 2021, vom Warten im Schützengraben auf die Invasion Mitte Februar 2022 nahe Donezk, von Menschen auf der Flucht nach der Eskalation des russischen Angriffskriegs. Die Kamera hält Nächte in Luftschutzkellern und das Leben in Metro-Stationen fest. Die Fotos zeigen den Widerstand der Menschen der Frontstadt Charkiw, aber auch, wie Tango in Odessa gegen den Krieg hilft. Die Bilder erzählen von tapferen Rotkreuz-Schwestern, von einer Frau mit Behinderung, die in Dnipro eine sichere Zuflucht für Flüchtende mit Beeinträchtigung schafft. Auch an der Front entstehen viele Bilder:  Drei Reisen führen nach Bachmut (Donbas). Mayer zeigt Soldaten, die dort nach einer Explosion um Luft ringen. In einem Stabilisierungspunkt werden frontnah Verwundete Soldaten behandelt.

Mayer war in Cherson im November kurz nach der Befreiung und Rückeroberung durch ukrainische Truppen. Hier portraitierte er einen Folterüberlebenden. Er hält mit seiner Kamera fest, wie die Menschen ihre zurückgewonnene Freiheit feiern. Mutige Menschen erlauben Till Mayer, sie in ihrer schwierigen Situation zu begleiten, sie nahe an sich heranzulassen. Viele der Protagonisten seiner (Foto-)Reportagen sind Menschen, die er seit vielen Jahren gut kennt. Geschätzte Menschen.

Seit 2007 berichtet er aus dem osteuropäischen Land. Die Dokumentation des Kriegs im Donbas ist dabei seit 2017 ein Langzeitprojekt von ihm. „Ich fand es immer gefährlich, dass ein Krieg mitten in Europa in Vergessenheit gerät“, sagt der Bamberger, der als einer der wenigen deutschen Journalisten seit Jahren vor einem Wegsehen vor dem Krieg in der Ukraine warnte.

Und damit nicht aufhört. Seit der Eskalation des Kriegs am 24. Februar bricht er zirka all 5-6 Wochen zu 2-3wöchigen Einsätzen auf. Zusammen mit dem ukrainischen Kollegen Oles Kromplias reist er dabei für seine (Foto-)Reportagen durch die ganze Ukraine. Er erzählt aus dem Hinterland genauso wie aus den Kampfgebieten. Für seine Arbeit wurde er schon mehrfach ausgezeichnet. „So traurig die Bilder oft sind. Sie werden bei dem Vortrag von Menschen erfahren, die uns durch ihre Tapferkeit Mut machen“, erklärt Till Mayer.

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