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Enttäuschung für die Ü60-Gruppe in Bamberg : Impfstoff Biontech verhindert AstraZeneca-Impfungen

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Auch der 62-jährige CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmeier ließ sich jetzt mit AstraZeneca impfen - Foto: Bundeswirtschaftsministerium

Immer wieder riefen in den vergangenen Tage Menschen über 60 Jahren im Bamberger Impfzentrum an, um sich nach der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit AstraZeneca unabhängig von den Prioritätenlisten impfen zu lassen. Der umstrittene Impfstoff war plötzlich bundesweit in großen Mengen „frei“, weil Menschen unter 60 Jahren nicht mehr mit diesem Vakzin geimpft werden sollten. Die Hoffnung der Ü60 wurde bitter enttäuscht – Bamberg hat zwar AstraZeneca-Dosen, impfte und impft aber vor allem mit Biontech/Pfizer.

In Nordrhein-Westfalen führte die plötzliche Freigabe von AstraZeneca für die Gruppe der 60- bis 70-Jährigen zu einem regelrechten Wettlauf um Impftermine. Laut der „Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein“ standen den 450 000 verfügbaren Impfdosen knapp vier Millionen Bewerber gegenüber. Auf der Buchungsseite wurde 100 Millionen Zugriffe verzeichnet. Zögerlicher der Zugriff in Nürnberg. Für das Stadtgebiet sind noch 1 000 nicht gebuchte Impftermine des britisch-schwedischen Herstellers offen. „Jeder, der über 60 Jahre alt sei, hat daher im Moment sehr gute Chance schon früh geimpft zu werden“, sagte Ulrike Goeken-Haidl, Sprecherin des Nürnberger Impfzentrums, gegenüber „nordbayern.de“.

Ein Impfangebot können auch oberfränkische Städte und Landkreise ihren Bürgerinnen und Bürgern machen. Bis zum 18. April bieten Stadt und Landkreis Coburg inklusive der freigewordenen Impfdosen 3 008 AstraZeneka-Impftermine an. Die plötzlich freigewordenen Dosen wurden beim Freistaat Bayern geordert. „Kurzfristig besteht für alle über 60-Jährigen in Stadt und Landkreis Coburg die Möglichkeit, sich für eine Impfung aus dem Sonderkontigent AstraZeneca anzumelden“, meldet das Büro des Oberbürgermeisters. Mit einer „Sonderaktion mit AstraZeneca am 17. und 18. April“ wirbt das Landratsamt Bayreuth um Impfwillige, die das 60 Lebensjahr bereits vollendet haben. Dort stehen 1 520 Dosen AstraZeneca zur Verfügung.

Dass die Bamberger Bürgerinnen und Bürger aus der betreffenden Alterstufe leer ausgehen, liegt an den ausgereizten Kapazitäten des Impfzentrums – und vor allem an der großen Menge von BionTech-Dosen. „Wir haben in dieser Woche 5 000 BionTech-Dosen verimpft, in der nächsten Woche werden es rund 4 000 sein“, erklärt Judith Weingart, Pressesprecherin der Stadt. „Wir müssen zunächst Biontech verimpfen, weil dieser Impfstoff nicht so lange haltbar wie AstraSeneca ist und möglicherweise verfällt.“ Angestrebt würden in der nächsten Zeit 7 000 Impfungen pro Woche. Die Kapazitätserweiterung kommt aber für die AstraZeneca-Impfwilligen zu spät. „Die Impfzentren werden lediglich bis zum 19. April mit dem AstraZeneca-Impfstoff für Erst- und Zweitimpfungen beliefert“, so Landratsamtsprecher Frank Förtsch.

Thomas Pregl

 

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