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Poesie in Musik gekleidet: Nach den „Liedern auf Banz“ kehrt Keimzeit ins Frankenland zurück: am 19. Oktober im Kulturboden

Veranstaltungstipps
Foto: Bernd Brundert

Bei den „Liedern auf Banz“ begeisterte die Band 2024 und machte dem Publikum an diesen Abenden viel Freude – und sie gewann auch neue Freunde. Die sechsköpfige Band aus Brandenburg begann zu DDR-Zeiten als Familien-Combo, die auf Dorffesten und Karnickel-Bällen auftrat (so die Beschreibung in einem Buch über die Band).  Was sich aber schnell änderte, als es sich in Brandenburg herumsprach, dass es eine Kapelle gibt, die sich um Inhalte und Aussagen mehr als um Medienwirksamkeit kümmert. So wuchs eine Band fernab des Ostrock-Universums mit einer immer größer werdenden Fanbasis heran. Nach mittlerweile 13 Studioalben und über 40 Jahren Bühnenerfahrung kommt Keimzeit am Sonntag, 19. Oktober, um 20 Uhr in den Kulturboden nach Hallstadt. Im Vorfeld stand Gründungsmitglied, Frontmann, Sänger und Komponist Norbert Leisegang (65) beim Schippern auf der Havel bei Potsdam für ein Telefon-Interview zur Verfügung.  Dabei ging es auch um fränkische und deutsch-deutsche Erfahrungen.

Frage: In wenigen Tagen geht es wieder auf Tour, die Euch auch nach Hallstadt führt und bis Weihnachten auf Trab hält. Wie darf man sich so einen Abend vorstellen?
Norbert Leisegang: Wir spielen grundsätzlich über zwei Stunden. So peu à peu die Werke aus 13 Studioalben, wobei auf dieser Tour unser Album von 1995 „Primeln & Elefanten“ im Fokus steht, aus dem wir elf oder zwölf Stücke in den Mittelpunkt stellen. Diese Tour ist mehr ein Abschluss des Jahres. Wir verteilen 50 bis 60 Konzerte übers ganze Jahr und im Dezember gibt’s einen Abschluss, den wir zusammen mit einer weiteren Band gemeinsam feiern. Im Januar und Februar waren wir als Band in der Scheune unseres Pianisten Andreas Sperling zu Proben zusammengekommen und haben beraten, was wir genau machen, wobei bereits im Vorjahr klar war, dass es „Primeln & Elefanten“ sein soll. Aber wie wir es genau machen, haben wir dann in der Scheune besprochen und geprobt.

Ihr seid viel unterwegs, legt aber auch regelmäßig neue Alben vor. Sehr Ihr Euch eher als Live- oder Studio-Band?
Naja, es gibt nicht jedes Jahr ein neues Album. Ich brauch‘ zwei bis drei Jahre, bis ich die Songs zusammen habe. Ich bin ein langsam denkender Mensch, war noch nie der schnelle Songschreiber. Nach drei Jahren habe ich so 20 Songs zusammen und skizziert, die wir dann als Band ausarbeiten und den einen oder anderen Song auch ins Live-Programm nehmen, um zu testen, wohin das nächste Album gehen kann. Dies wird bei uns im nächsten Jahr wieder der Fall sein. Das ist eine hochinteressante Arbeit im Studio, die Ideen zu sammeln und ausköcheln zu lassen, um das Material dann zusammen mit einem externen Produzenten auszuarbeiten. Daher sehen wir uns auch im nächsten Jahr wieder auf der Bühne, um das neue Album live zu präsentieren.

35 Jahre nach der Wiedervereinigung, wo steht Ihr heute?
Also unsere Schwerpunkte sind unverändert geblieben, wie damals als ich mit Freunden losgezogen bin, um mit Keimzeit den schönen Künsten zu frönen. Also nicht, um etwas Großes darzustellen, sondern um Partys zu feiern und gute Konzerte zu geben. Das hat sich auch nach 43 Jahren, in denen wir als Band zusammen sind, nicht geändert. Trotz der veränderten gesellschaftlichen Strukturen sind wir immer noch dabei, Poesie zu verfassen und sie in Musik zu kleiden, um uns selbst und unser Publikum zu begeistern. Die Wiedervereinigung brachte für uns als Keimzeit natürlich Vorteile. Wir spielen das, was wir vorher nur im östlichen Teil aufgeführt haben, nun auch im Westen und bekommen so mit, was in Deutschland läuft, ohne Nachrichten schauen zu müssen, weil wir eng mit Leuten aus verschiedenen Regionen zu tun haben. Für mich, der aus Potsdam stammt, sorgt das für eine extreme Erweiterung des Wissens und der Einstellung. Wir haben halt jetzt den Vorteil, dass Keimzeit nun im Norden, aber auch durch Bayern und Franken tourt.

Habt Ihr denn schon Erfahrungen mit den Franken?
Ja, wir haben schon Bamberg und Coburg gespielt und auch wenn wir in Thüringen auftreten, mischen sich immer wieder Franken unters Publikum. Auch unser Veranstalter in München kommt aus dem Frankenland. Sie sind also unüberhör- und unübersehbar. In bester Erinnerung ist uns der Auftritt bei ‚Lieder auf Banz‘. Wir haben das Veranstalter-Ehepaar Heyder sofort in unsere Herzen geschlossen, weil sie uns unheimlich familiär empfangen haben. Das ist wirklich eine Perle unter den Festivals, wie wir es mitbekommen haben. Das fängt an bei den Technikern übers Catering, den Musikern bis zum Veranstalter, ein sehr schönes Klima, das wir alle in der Band sehr geschätzt haben. Und deswegen freuen wir uns auch schon auf unser Debüt in Hallstadt am 19. Oktober im Kulturboden.
Karten gibt es im Vorverkauf unter www.kartenkiosk-bamberg.de (auch zum Selbstausdruck), vormittags im Kartenkiosk in der Brose Arena in Bamberg (Tel. 0951-23837), an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in der Postagentur in der Marktscheune Hallstadt, bei Lotto Hümmer im Ertl-Zentrum oder (wenn noch vorhanden) an der Abendkasse.

Interview: Ralf Kestel

Karten gibt es im Vorverkauf unter www.kartenkiosk-bamberg.de (auch zum Selbstausdruck), vormittags im Kartenkiosk in der Brose Arena in Bamberg (Tel. 0951-23837), an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in der Postagentur in der Marktscheune Hallstadt, bei Lotto Hümmer im Ertl-Zentrum oder (wenn noch vorhanden) an der Abendkasse.          

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