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Mäc Härder mit neuem Buch: „In Finnland wärn mir Franken Spanier“

Bamberg News
Foto: Thomas Pregl

Mäc Härder ist der Mann mit den Rekorden. Bambergs schnellste Lästerzunge legt die 100 Meter Fränkisch nicht nur weit unter zehn Sekunden hin, sondern er kann in seiner Karriere auch auf über 1 000 unterschiedliche Auftrittsorte im sogenannten Nordbayern verweisen. Bei der Vorstellung seines neuen Buches „In Finnland wärn wir Franken Spanier“ (Erich Weiß-Verlag) in der Buchhandlung Collibri setzte er gleich zwei weitere Duftmarken: Der Kabarettist ist der erste Autor der Literaturgeschichte, der in Smoking, mit Fliege, Lackschuhen und Jonglierkünsten vorlas.

„Heimat- und Lachkunde“, so lautet der Untertitel seines Buches. Und das ist Programm, sein Programm. Mit Ironie, Witz, gekonnten Wortspielen, Anspielungen und vielen Boshaftigkeiten transchiert er das Fränkische und die Sicht des Franken auf die Welt besser als Donald Trump den traditionellen Truthahn zu Thanksgiving. Aus über 500 Texten aus seinen Kabarettprogrammen und Kolumnen hat Mäc Härder rund 50 seiner Lieblingsstücke herausgesucht, dazu gesellen sich noch einige Traktate, die noch nicht das fränkische Licht der Welt erblickt haben.

Neben dem Frontalangriff auf die Lachmuskeln und das Zwerchfell ist das Buch auch eine gelungene und amüsante Zeitreise durch die Niederungen und Höhen der vergangenen Jahrzehnte. So vergleicht Mäc Härder das wiedervereinigte Deutschland mit Tolkiens Mittelerde, erkennt, „dass die Franken die Hobbits unter den deutschen Stämmen sind“ und erinnert sich an die hoffnungsvollen Zeiten, als mit Beckstein ein Franke bayerischer Ministerpräsident wurde und die Pässe mit einer „Blauen Zipfel“-Plakette gestempelt wurden. Auch Bamberger Historie darf da natürlich nicht fehlen: die Qualen eines geschundenen fränkischen Körpers beim Welterbekulturlauf, ein „Geh-dicht“, oder der Schock beim Auftritt der Bamberger Symphoniker im Jahr 1998 („die bekannteste Coverband Bambergs“ – „65 Mark Eintritt, null Show“).

Lange hielt es den „gelernten Kabarettisten“ und süchtigen Wortspieler an diesem Abend nicht auf dem ihm zugewiesenen Literaturstuhl. „Ich sollte vielleicht doch das Lesen lassen“, erkannte er, sprang auf, legte das Buch beiseite, jonglierte, trug frei vor und improvisierte. Sehr zur Freude seines begeisterten Publikums und nach dem Ratschlag seines Vaters: „Mach´ nur Sprüch und leb´davon!“

Thomas Pregl

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