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Zwietracht statt Eintracht: Harry Lucks neuester Krimi spielt bei den „Domreitern“

Bamberg News
Krimi-Autor Harry Luck, Eintracht-Pressesprecher Adrian Grodel und Eintracht Vorstandssprecher Sascha Dorsch - Foto: Thomas Pregl

Vereinsmäßig hat Bistumssprecher Harry Luck noch nie gegen die Kugel, die weltweit für 3,4 Milliarden Fans das Objekt ihrer obsessiven  Begierde ist, getreten. Dass er literarische Freistöße kann, bewies er öffentlichkeitswirksam am 16. April bei der Präsentation seines neuesten Krimis „Bamberger Zwietracht“ in der lilaweißen VIP-Lounge von Eintracht Bamberg. Der Anstoßpunkt war gut gewählt, geht es doch auf 239 Seiten voller Spannung um einen (fiktiven) Mordanschlag auf den Top-Stürmer der Domreiter im Franken-Derby gegen die Spielvereinigung Ansbach.

In Bamberg wächst endlich zusammen, was zusammengehört – Literatur und Fußballleidenschaft. „Es kommt ja nicht alle Tage vor, dass ein bekannter Krimiautor bei Dir anklopft und sagt er, möchte gerne ein Buch mit Dir machen. Das hat uns schon etwas geschmeichelt“, so Eintracht-Vorstandssprecher Sascha Dorsch. Die Idee, seinen neuesten Mord in der lokale Fußballszene zu verüben,  so Luck, entstand 2023 nach dem sensationellen Aufstieg des FCE in die Regionalliga.

Bei seiner intensive Recherche rannte der Erfolgsautor – inzwischen 40 000 verkaufte Bamberg-Krimis – bei Eintracht-Pressesprecher Adrian Grodel offene Fußballtore ein. Er verfolgte die Spiele, erlebte spektakuläre Siege und bittere Niederlagen, durfte wie einst Angela Merkel in die Mannschaftskabine, zog sich das Vereinstrikot an – und lief dementsprechend mit der „11“ zur Pressekonferenz auf.  „Ich durfte wirklich hinter die Kulissen schauen“, beschrieb Luck das gekonnte Passspiel zwischen ihm und den Domreitern.

In „Bamberger Zwietracht“ geht es aber nicht nur darum, dass das Runde ohne weitere tödlichen Kollateralschäden in das Eckige muss, sondern auch um gesellschaftspolitische Themen – Wettbetrug und Spielmanipulation gerade in den unteren Ligen, Homophobie im Fußball und Kirchenasyl. Manchmal überholt dabei die Realität die Fiktion. „Für unseren blutjungen Nachwuchsstürmer Muiz Alli haben wir zur Jahreswende ja einen Ausbildungsplatz gesucht, weil er ansonsten ausgewiesen worden wäre“, so Dorsch. Am Samstag wird Harry Luck vor und nach dem Heimspiel gegen Aschaffenburg sein Buch signieren. Die gegen den Abstieg kämpfenden lilaweißen Mannen müssen wohl auf ihren besten Mann verzichten – zumindest im Krimi. „Mein bester Mann ist leider schon verstorben“, witzelte Dorsch nach den ersten bereits gelesenen Seiten von „Bamberger Zwietracht“.

Thomas Pregl

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